Hallo,
am dritten Juniwochenende 2019 fand in Uttenreuth, Landkreis Erlangen-Höchstadt, in Mittelfranken in Bayern, das diesjährige Arbeitstreffen der Arbeitsgemeinschaft Erhaltungszucht bretonisches Ouessantschaf statt.
Teilgenommen haben Züchterinnen und Züchter aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Italien.
Die AG hat sich den Erhalt und Ausbau einer Population von Ouessantschafen in Deutschland zur Aufgabe gemacht, die ausschließlich rein bretonischer Abstammung ist. Die Tiere, um deren Erhaltung es den AG-Mitgliedern geht, stammen aus rein bretonischen Linien und sind von modernen Einflüssen gänzlich unbetroffen. Heute, 40 Jahre nachdem die Rasse in der Bretagne vor dem Verschwinden bewahrt werden konnte, stellen Ouessants die diesen Maßstäben entsprechen leider wieder eine gefährdete Minderheit dar.
Zu den oben genannten bei der AG unerwünschten modernen Einflüssen zählt das Auftreten der Farbschläge schimmel und braun. Darüber hinaus wird bei den AG-Tieren streng darauf geachtet, dass in den Stammbäumen niemals sogenannte Glöckchen aufgetreten sind.
-Ein Schwerpunktthema des Treffens in Uttenreuth war die Beurteilung einiger anwesender Böcke nach Zuchtkriterien. Die inoffiziellen Beurteilungen dienten als praktische Übung zur Einschätzung des Zuchtpotentials der Böcke.

Ein Jährlingsbock aus rein bretonischen Linien während der Beurteilung.
Weitere Themen des Wochenendes waren:
- Die Liste der AG-Tiere. Diese als Heft angelegte Liste umfasst inzwischen knapp 50 Mutterschafe und mehr als 30 gekörte Böcke. Die sehr gelungene Heftform ermöglicht einen schnellen Überblick über die in Deutschland vorhandenen Zuchttiere aus rein bretonischen Linien. Sie umfasst zudem die Eltern und Großeltern der Zuchttiere und ist somit bei Anpaarungsplanungen sehr hilfreich.
-Die Bockverteilung der AG-Tiere in Deutschland. Die in Deutschland vorhandenen Vertreter der verschiedenen Bocklinien sollten zum Zweck der Risikostreuung bei möglichen Tierseuchen oder anderen Verlusten möglichst gleichmäßig über die AG-Zuchtbestände verteilt sein.
-Die Anpaarungsplanungen für die kommende Decksaison unter Berücksichtigung der in diesem Jahr aus Frankreich importierten Böcke und der in Deutschland vorhandenen AG-Böcke mit geringerer genetischer Präsenz in den AG-Beständen.
-Die Abgabe von AG-Tieren an eine neue AG-Züchterin.
-Diskussion über die Frage nach der Breite der genetischen Basis versus strengerer Selektion - die Suche nach einem Kompromiss, der der Erhaltung der bretonischen Linien dient.
-Der Aufbau einer Bildkartei der vorhanden AG-Böcke.
-Fragen zur Öffentlichkeitsarbeit, z.B. der Aufbau einer Website und die AG-Präsenz bei Veranstaltungen.
Ein sehr großes Dankeschön geht an unsere Gastgeber, die uns die Gelegenheit gaben, ein intensives AG-Arbeitstreffen durchzuführen.
Und: Es war wirklich sehr lecker. Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft.
Viele Grüße,
TomTom